Kaprun im Winter & Schreiben im Auto und der Pinzgaubahn

Ab nach Kaprun und Schreiben im Mone-Mobil

Eines kann man gleich vorwegnehmen. Dieses Winterwochenende in Kaprun, einem Ort, der sich vor den Toren des Nationalparks Hohe Tauern befindet, war wirklich einmalig. Ursprünglich hätte ich dort beim Spartan Race, einem Hindernislauf, teilnehmen sollen. Da ich mich während der Weihnachtsfeiertage mit einer Erkältung herumgeschlagen habe und ein solches Rennen sowohl ausreichende Fitness, Kondition und mentale Stärke erfordert, habe ich meine Teilnahme verschoben. Mein Quartier hatte ich jedoch schon gebucht. Zudem sind liebe Freunde und Bekannte, die ich aus der Läufer-Szene kenne, sowie auch Mitglieder meines Vereins, der Pro Runners, am Start. Also beschließe ich dennoch, mit nach Kaprun zu fahren, um ein schönes Wochenende in diesem einzigartigen Gebiet zu verbringen.

Die Anreise erfolgt mit dem Auto. Wir sind zu viert im Wagen, welcher von Captain Simone gelenkt wird. Wir nennen es auch, das Mone-Mobil. Ich sitze gemütlich im Rücksitz und stelle fest, dass das Mone-Mobil eine ausfahrbare Klappe vor dem Rücksitz besitzt. Somit darf ich gleich zu Beginn dieses Wochenendes etwas Neues ausprobieren. Schreiben am Rücksitz eines Autos. Und wer hätte das gedacht? Das klappt unglaublich gut. Für knapp zwei Stunden versinke ich in einer spannenden Passage meines Buches, bei dem es gerade zu einer wichtigen Aussprache zwischen meiner zwei Hauptfiguren kommt. Es wird also wieder emotional. Es läuft einfach prima und ich schaffe knapp vier Seiten, und das im Mone-Mobil. Einfach nur wunderbar. 

Am Abend erreichen wir schließlich Kaprun. Ich checke in meinem Quartier ein und bekomme als Gastgeschenk gleich einmal eine Flasche Sekt überreicht. Wow! Ich war schon viel unterwegs gewesen, aber so etwas habe ich auch noch nie erlebt. Wir werden uns in Piesendorf noch einmal treffen, um einen gemütlichen Abend in einem Gasthaus zu verbringen. Diejenigen, die nicht am nächsten Tag am Spartan Race teilnehmen, können sich am Abend in der Shisha Bar über einen Cocktail freuen.

Ein Jammer, dass ich nicht am Start bin. *Haha*

Spartan Race Kaprun (Winter)

Am nächsten Tag trifft sich die Spartan Elite im Süden von Kaprun zu einer neuen Winterauflage. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung und das Wetter ist nicht zu verachten. Ich verfolge den Start meiner lieben Freunde und Kollegen und genieße etwas Event-Gefühl. Ein bisschen Wehmut schwingt schon mit, wenn man zusieht, wie alle anderen motiviert an den Start gehen, allerdings kenne ich meinen Körper und mich einfach zu gut, und ich weiß, dass es eine gute Entscheidung war, hier nicht zu starten. In der Kälte, dem Schnee, Eis und Matsch ist die Gefahr für mich einfach noch zu groß, mich wieder zu erkälten. 

Was aber nicht heißen soll, dass ich an diesem Tag nicht genug Bewegung haben werde.

Kurzes Statement zur Pinzgaubahn

Um kurz vor 11 Uhr verlasse ich dann meine Crew und das Spartan Gelände, denn ich habe noch einiges vor an diesem Tag. So laufe ich zurück in mein Quartier, packe meine Sportsachen ein und steige danach in den Bus zum Bahnhof Kaprun. Dort kommt es dann zu einer lang ersehnten Premiere. Ich fahre zum ersten Mal mit der Pinzgaubahn! 
Ich war schon öfter in meinem Leben in dieser Gegend, doch jedes Mal fuhr ich in einem Auto mit. Oft dachte ich mir damals, es wäre so toll, einmal mit der Pinzgaubahn zu fahren. Und jetzt war es so weit.

Die Reise selbst dauert gar nicht so lange, denn in Niedersill heißt es dann Umsteigen in den Schienenersatzverkehr, einem Bus. Aufgrund der Hochwasserschäden der Salzach ist die Schmalspurbahn nicht in der Lage die volle Strecke zu befahren. Und trotzdem ist die Fahrt ein Genuss. Und auch hier kann ich sagen, bietet die Bahn Platz für ein Tablet oder einen Laptop an. Schreiben ist also auch hier möglich. Und ratet mal? Ein paar Zeilen habe auch in der Pinzgaubahn tippen können. 

Der Bus bringt mich schließlich zu meinem Zielort, nämlich Mittersill.

Das Active8 Fitnesscenter in Mittersill

Es hat mich einfach wirklich gereizt, hier zu trainieren. Vor allem ist das Active8 ein Fitnesscenter, welches Tageskarten verkauft. Es befindet sich direkt neben dem Hallenbad des Ortes und bietet Sportlern jede Menge. Zwar ist die Räumlichkeit relativ überschaubar, wenn nicht klein, und trotzdem fühle ich mich gleich richtig wohl hier. Und weil es so ist, kombiniere ich zwei meiner Krafttrainingseinheiten und tobe mich richtig aus. Nach zwei Stunden intensiven Krafttraining hopse ich noch auf ein Laufband und strampel eine gute Stunde dahin. Durch die sauberen und gut temperierten Räumlichkeiten ist die Gefahr einer Erkältung relativ gering, was mich dazu bewegt hat, diesen Sport hier auszuüben anstatt beim Spartan Race. 

Nach drei Stunden habe ich dann genug, packe meine Sachen, und steuere nun auf einen weiteren Höhepunkt meines Kurzbesuches zu. Nämlich der Besuch meiner lieben Bekannten beim Gasthof Haidbach im Felbertal.

Das Gasthaus Haidbach im Felbertal mit lieben Freunden

Hier kann ich nun das Geheimnis über meine recht gute Ortskenntnis lüften. Ich war schon oft in Mittersill gewesen. Meine Eltern haben mich als Kind und Jugendlicher bereits mehrfach nach Mittersill zum Gasthaus Haidbach mitgenommen. Seit 2017 bin ich mit ihnen im Rahmen meiner Teilnahmen am Großglockner Berglauf und künftig des Ultratrails jedes Jahr dorthin zurückgekehrt. Wir sind so zu sagen langjährige Stammgäste. Und wie könnte ich es übers Herz bringen, in Mittersill zu sein, und die Eigentümer nicht zu besuchen?

Das Gasthaus liegt etwa vier Kilometer vom Zentrum entfernt im schönen Felbertal. Der Weg dorthin ist leicht und einfach nur wunderschön. Den Weg kenne ich natürlich schon. Doch im Winter war ich ihn noch nie gegangen. Nach einer Weile erreiche ich dann das Gasthaus und überrasche unsere lieben Bekannten dort.
Und gleich fühle ich mich wieder wie adoptiert. Es gibt Kaffee, Bier und den neuesten Klatsch und Tratsch. Auch weiteren Nachwuchs gibt es nun zu bestaunen. Es ist einfach schön, hier sein zu können und ich freue mich bereits auf unseren nächsten Aufenthalt im Juli.
Am Stammtisch lerne ich schließlich noch Adalbert kennen. Er wohnt im Felbertal zwischen dem Gasthaus und Mittersill. Mit ihm führe ich ein interessantes, spannendes und witziges Gespräch. Nachdem ich mich verabschiedet hatte, nimmt er mich noch ein Stückchen mit seinem Auto mit.

Mit dem letzten Bus/Zug des Tages begebe ich mich wieder zurück nach Kaprun. Dort hatte meine Crew ebenfalls einen tollen Tag im Rahmen des Spartan Races verbracht. Auch die Abschlussfeierlichkeiten des Events in der Burg Kapruns haben sie besucht. 
Doch wer denkt, damit wäre es das gewesen, der irrt. Nach dem Motto "Treff ma uns in der Mittn´", begegnen wir uns noch in einem italienischen Restaurant und tauschen unsere Erlebnisse des Tages aus. Ich gratuliere allen Finishern und bin sehr stolz auf sie. 

Letztlich endet dieser wirklich wundervolle Tag mit einem Spaziergang durch das nächtliche Kaprun.

Worte über Kaprun

Hört und liest man den Namen Kaprun, läuft wohl vielen ein kalter Schauer über den Rücken. Dieser Ort hat nämlich eine traurige Vergangenheit. Hier kam es vor vielen Jahren zum tragischen Brand im Tunnel der Gletscherbahn auf das berühmte Kitzsteinhorn. Viele Menschen waren damals gestorben. Seit jeher ist das Kitzsteinhorn nur noch mit einer Seilbahn zu erreichen.

Trotz der Kürze der Zeit hat mir die Reise nach Kaprun hervorragend gefallen und ich denke, ich werde sie wiederholen, sobald es wärmer ist. Spätestens dann, wenn ich meine Teilnahme am Spartan Race in der Sommerausgabe nachhole. Da im Winter die Tage ja sehr kurz sind, habe ich Kaprun mehr in der Dunkelheit kennenlernen dürfen. Doch das ist für mich kein Problem. Ganz im Gegenteil. Hier lebt, feiert und tanzt der Ort, natürlich gerade wegen der Skisaison, und lässt die Nacht zum Tag werden.  Ich freue mich schon auf einen weiteren Besuch.

Sonntagmorgen treten wir schließlich die Heimreise an. Natürlich wieder im Mone-Mobil. 

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