Warme Weihnachten in Retz

Alles Jahre wieder kommt mit dem Christuskind auch die schöne und besinnliches Weihnachtszeit. Für mich bedeutet das ein schönes Fest mit meiner Familie im wunderschönen Weinviertel. Ich freue mich wochenlang auf diesen Tag und kann dann oft kaum abwarten, bis er endlich da ist. Um 15 Uhr hatten wir uns verabredet. An diesem Tag ist es mir nicht möglich, lange zu schlafen. Es ist der Tag der Weihnacht. Wie soll man da bis zu Mittag schlafen? 

Um spätestens 8 Uhr bin ich putzmunter und bereit. Doch wie soll ich die Zeit bis dahin überbrücken? Zu Hause fällt mir bereits die Decke auf den Kopf. Alle Geschenke verpackt und verstaut. Da kommt mir eine gute Idee. Draußen scheint die Sonne. Es ist ein wirklich herrlicher Tag. Warum nicht vor der Bescherung noch produktiv an meinem Buch weiterschreiben. Und wenn ich schon einmal dabei bin, warum nicht mit einer kreativen Reise verbinden?

Ich öffne den Browser am PC und schaue, was sich denn zeitlich noch anbieten würde, ehe ich zu meinen Eltern aufbrechen würde. Die Suche nach einem geeigneten Ort dauert nicht lange und ich wähle den niederösterreichischen Ort Retz, der nahe der tschechischen Grenze liegt. Dieser Ort befindet sich ebenfalls im Weinviertel und ist nicht so weit von meinen Eltern entfernt. Der Ort ist auch mit dem Zug hervorragend erreichbar, da ich dort vorbeifahre, wo meine Eltern wohnen und dementsprechend einfach und bequem zurückfahren kann.

Und so mache ich es auch. Ich begebe mich zum Bahnhof Wien Praterstern und setze mich in einen Regional-Express der ÖBB. Der Endbahnhof dieses Zuges ist zugleich auch das besagte Retz. Der Regional-Express ist ein Doppeldeck-Zug. Ich liebe es damit zu fahren, denn mich zieht es immer in die Höhe, um die Landschaft besser überblicken zu können. Die Einzelplätze verfügen über eine Klappe. Dort lässt sich mein Tablet abstellen und ich kann bequem in die Tasten klopfen. Die Auslastung im Zug ist sehr gering und es ist herrlich ruhig in meinem Abteil. Somit kann ich mich sehr toll auf den Start meines neuen Kapitels fokussieren.

Während der Zugfahrt vergeht die Zeit natürlich wieder wie im Fluge, aber ich bin mit der Anzahl meiner geschriebenen Worte sehr zufrieden. Nach etwas über einer Stunde erreiche ich Retz. Ich steige aus und erfreue mich weiterhin über den wunderbaren Sonnenschein. Doch fällt mir gleich auf, dass es ungewöhnlich, ja schon fast unpassend warm ist. 14 Grad zeigt mir die Wetter-App am Smartphone. Und das ausgerechnet an Weihnachten. 

Schlosspark.  Dieser grenzt direkt am kleinen Stadtpark an, welcher vor der Stadtpfarrkirche St. Stephan und dem Kriegerdenkmal liegt. Wenig später begebe ich mich in die Znaimerstraße und untersetze das Znaimer Tor. Wenige Meter später stehe ich am Retzer Hauptplatz, der an diesem Tag wie ausgestorben erscheint. Die Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus, der Löwenbrunnen, die Dreifaltigkeitssäule und der Prangerstein gehören alleine mir. 

Ich habe noch ein wenig Zeit und beschließe den Fußweg hinauf zur Retzer Windmühle am Kalvarienberg zu machen. Auf dem Weg dort hin passiere ich die extrem schmale Ignazigasse am Vinzenzplatz. Auf der anderen Seite der Ignazigasse finde ich noch Reste der alten Stadtmauer am Klosterbrückenweg vor. Schließlich folgt der Aufsteig auf den Kalvarienberg zur Windmühle. Die Aussicht auf das Weinviertel ist an so einem klaren Tag einfach nur traumhaft. Auch ein Blick über die Grenzen zu unseren tschechischen Nachbarn weiß zu gefallen. 

Nun muss ich mich aber beeilen. Ich habe noch 20 Minuten, um den Zug zum Wohnort meiner Eltern zu erreichen. Somit spute ich mich wieder zurück in die Stadt und dem Bahnhof. Ich steige in denselben Zug, mit dem ich angekommen war, mache es mir bequem und genieße die Zeit. Jetzt kann Weihnachten kommen. Ich freue mich auf das Fest und weiß, dass ich auch heute wieder etwas geschafft habe. 

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