Salzburg ist ein Klassiker und geht immer

Der Winter kann solch eine schöne Jahreszeit sein!

Wie schon die Woche zuvor in Innsbruck wartete auch in Salzburg purer Sonnenschein und kein Wölkchen am Himmel. Gegen die klirrende Kälte kann man sich natürlich schützen. Ich hatte die ganze Woche überlegt, wohin ich meine Nächste kreative Reise machen würde. Nach meiner Grippe war es für einen Trailrun noch zu früh, sonst wäre ich nach Gmünd gefahren. Dies ist schon mal ein kleiner Teaser auf eine der nächsten Touren. Damit es sich für das Schreiben lohnt, wollte ich eine Anreise von ca. 2 Std. und natürlich auch wieder zurück. Und dann, tags davor, entschied ich mich für einen Ausflug nach Salzburg. Natürlich war ich schon öfter in Salzburg gewesen, aber noch nie hatte ich einen solchen Ausflug dokumentiert. Außerdem, um den Titel des Blogs zu zitieren, ist Salzburg ein Klassiker und geht immer. 

Da es frühmorgens in Salzburg noch - 7 Grad hat, würde es wenig Sinn ergeben, schon zu früh dort zu sein. So beschließe ich, mit dem ÖBB-Konkurrenten Westbahn, die ich sehr schätze, nach Salzburg zu fahren. Um 7:08 verlässt der Zug den Wiener Westbahnhof. Wie üblich reserviere ich einen Platz im Oberdeck nahe dem Self-Bistro. Ich habe wieder das angenehme Gefühl einer Zugfahrt, die Ruhe im Waggon morgens und den Drang, mein Buch weiterzuschreiben. Es wird demnach schon nach hell und ich merke, heute wird wieder ein herrlich schöner Tag. Ohne Verspätung erreicht die Westbahn um 9:38 den Salzburg Hauptbahnhof. Ein paar Absätze sind es geworden. Nun freue ich mich auf den Spaziergang.

 

Wien Westbahnhof

Schreiben im Zug

Westbahn Waggon Oberdeck

Blick auf das Salzburger Land


Ja, es ist schon ziemlich frostig in Salzburg. Meine Laune trübt das natürlich nicht. Im Gegenteil. Die Sonne strahlt mit meinem Gemüt um die Wette. Ich bin so elektrifiziert, dass ich gleich einen falschen Weg einschlage. Aber ich merke das gleich und bin gleich wieder auf Kurs. Mein erster Weg führt mich zum Mirabellgarten. Zugegeben, es ist mir schon etwas peinlich. Obwohl ich schon oft in Salzburg war, bin ich noch nie im weltbekannten Mirabellgarten gewesen. Das werde ich jetzt ändern. Vom Mirabellplatz marschiere ich in die große Gartenanlage. Aber viel erwarte ich im Winter nicht. Dort, wo normalerweise die schönsten Pflanzen und Blumen sprießen, ist im Winter natürlich nicht viel zu sehen.

Die steinernen Figuren und Brunnen sind aber trotzdem ein Hingucker. Und stets hat man schon die Festung Hohensalzburg im Blick. Ich denke, es lohnt sich einmal im Frühjahr oder Sommer hier herzukommen. Ich will die Blumenpracht einmal in ihrer Vollkommenheit erleben. 

 

Südeingang zum Mirabellgarten mit der Festung Hohensalzburg

Mirabellgarten im Winter

Pegasusbrunnen im Mirabellgarten


Genug vom Mirabellgarten. Ich spaziere weiter zur Salzach. Diese befindet sich auch nicht weit entfernt. Ich überquere die besagte Salzach über den Müllnersteg. Auch hier habe ich eine wundervolle Aussicht auf die Festung. Allerdings steht die Sonne noch etwas weiter unten, weshalb es gar nicht so einfach ist, schöne Fotos zu machen. Stets hat man die Sonne in der Linse. Aber das würde sich schon bald legen.

Kaum am anderen Ende des Flusses angekommen, folgen nun steile Stufen hinauf zur Müllner- bzw. Maria Himmelfahrtskirche. Dies ist der nördliche Aufstieg auf den Mönchsberg. 

 

Kirche Maria Himmelfahrt

Der Müllnersteig

Blick vom Müllnersteg auf die Salzach

Kirche Maria Himmelfahrt


Ich wandere entlang des felsigen Abgrunds, um einen atemberaubenden Blick auf die Altstadt Salzburgs zu erhaschen.  Ein Tag wie heute ist ein Geschenk, und ich kann nicht beschreiben, wie sehr mich die Aussicht heute beehrt. Auch der Gaisberg lacht mit mir um die Wette und der Kapuzinerberg winkt mir schon zu. Er weiß, dass ich ihn heute noch besuchen werde. 

Beim Amalie-Redlich-Turm wartet schon die nächste Aussichtsterrasse neben dem Museum der Moderne. Von Außen wirkt es nicht so besonders. Eher wie ein Betonklotz. Ich betrete das Gebäude und sehe mich etwas um. Im Gebäude befindet sich auch der Aufzug hinunter in die Altstadt, den man für 3 € benutzen kann. Dahinter liegt der Ticketschalter für das Museum. Auch ein Touristenshop kann hier aufgesucht werden. 

 

Aussichtspunkt Museum der Moderne

Eingang Museum der Moderne

Bliack auf die Altstadt von Salzburg

Blick auf den Zennokopf in Bayern


Weiter geht mein abenteuerlicher Spaziergang am Mönchsberg. Ich schlendere über die Erleuchtung-Stupa auf der Franz-Josefs-Höhe, bevor ich den Torbogen des roten Turms erreiche. Ich habe bereits einen herrlichen Blick auf die Festung Hohensalzburg, welcher ich mir mit schnellen Schritten immer mehr annähere.

Ich untersetze die Bergbahn auf die Festung und stehe nun vor der Felswand, auf der die Festung thront. Es ist schon ein beeindruckendes Bild, welches mir hier offenbart wird. Hinter mir macht sich erneut die Altstadt breit. So spaziere ich weiter entlang des Festungsberges bis zur Stiftskirche Nonnberg. Dies bietet mir die Gelegenheit, auch einmal den Süden des Landes von Oben zu sehen. Ich erkenne den kolossalen Untersberg und weitere Berggipfel in dieser Region. Schließlich steige ich über die Nonnbergstiege zur Altstadt hinab. 

 

Festung Hohensalzburg vom Roten Turm

Stift Nonnberg

Festung Hohensalzburg

Blick auf den Untersberg


Die Altstadt Salzburgs ist ein Kapitel für sich. Ein einzigartiger Bau neben dem nächsten. Um allein hier alle Gebäude genauer zu erforschen, würde es wohl einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Ich marschiere eine S-Linie durch die alten Bauten und picke mir ein paar interessante Orte raus, wie den Kapitelplatz mit Blick auf die Stiftskirche St. Peter. Gleich daneben befindet sich der mächtige Salzburger Dom und der große Residenzplatz. Der Residenzbrunnen hingegen ist im Winter leider verschlossen.

Vom Domplatz spaziere ich weiter an der Franziskanerkirche vorbei hinauf zur Kollegienkirche. Beim Almkanalbrunnen nehme ich einen Abschneider durch die Schmuckpassage und finde mich sogleich in der Getreidegasse wieder. Diese würde ich als Shoppingmeile der Stadt bezeichnen. Es ist auch heute viel los auf den Straßen, aber kein Wunder bei dem Wetter heute. Nicht weit davon entfernt erreiche ich schließlich das Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart.

 

Stiftskirche St. Peter

Kollegienkirche

Salzburger Dom

Getreidegasse / Shopping Meile

Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart


Als krönender Abschluss des Tages wartet nun noch der Aufstieg auf den Kapuzinerberg. Die Stufen der Imbergstiege sind eine wahre Herausforderung, denn man macht gleich richtig viele Höhenmeter und wird durch die schöne Aussicht belohnt. Die Kapuzinerkirche ist gleich einmal erreicht, und vom Mönchsblick kann ich auf den besagten Mönchsberg zurückblicken, wo ich vorhin war. Am Mozart Denkmal gehe ich indessen links immer weiter der Straße entlang. Meter für Meter. Höhenmeter für Höhenmeter. Vom Festungsblick hat man eine wundervolle Aussicht auf die Festung Hohensalzburg. Nach weiteren Höhenmetern hinauf schaffe ich es jedoch zum Franziskischlössl, dem höchsten Punkt des Kapuzinerbergs, auf 640 Meter.

Eigentlich möchte ich den Weg über den Doblerweg nach Salzburg-Gnigl fortsetzen. Es wäre ein schmaler, kleiner Steig gewesen, der mich rasch nach unten gebracht hätte. Doch der Weg ist gesperrt. Und da es sonst keine Alternative gibt, muss ich wohl den Kapuzinerberg umrunden und wieder zurück zur Altstadt gehen. Das ist zwar so nicht geplant gewesen, aber ich kann es nicht ändern. Ich folge den alten Schlossmauern über den Basteiweg und weiter über den Südweg, bis ich schließlich wieder die Kapuzinerkirche und die Altstadt erreiche.

So nutze ich nun die Gelegenheit und spaziere entlang der Salzach im freigelegten Stein- und Kiesbeet. Diesen Abschnitt nennt man auch Elisabethkai. Ich gehe so lange, bis ich wieder am Müllnersteg ankomme. Hier folge ich dem gleichen Weg, wie ich gekommen bin, zurück zum Bahnhof.

 

Blick auf die Festung Hohensalzburg vom Kapuzinerberg

Das Kapuzinerkloster

Blick auf den Norden der Stadt

Blick von der Salzburg zur Festung

Weg über den Kapuzinerberg

Franziskischlössel

just me :-)


Um 13:52 steige ich wieder in einen Zug der Westbahn. Ich bin großer Fan des Ticket- und Reservierungssystems, weil man mit der App gänzlich unkompliziert und kurzfristig noch einen Sitzplatz reservieren kann. Als Besitzer des Klimatickets kostet mich die Reservierung eines Platzes bei der Westbahn nichts. Auch das muss ich hier einmal lobend erwähnen. 

Ein wunderbarer Tag wird nun mit der Rückfahrt nach Wien vollkommen. Wieder schreibe ich ein paar Absätze, gönne mir dann aber auch etwas Ruhe und lasse die Blicke aus dem Fenster auch einmal in die Ferne schweifen. Ich kann mich nur für diesen wundervollen Tag bedanken und freue mich schon jetzt auf die nächsten Abenteuer.

 

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